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Die Ukraine hat am Dienstag mit mehreren Dutzend Kampfdrohnen die von Russland annektierte Schwarzmeerhalbinsel Krim angegriffen. Das russische Militär in Moskau teilte offiziell mit, die Angriffswelle sei abgewehrt worden. Dagegen berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf Geheimdienstquellen, dass eine Reihe militärisch wichtiger Objekte auf der Krim getroffen worden seien. Dazu zähle auch ein Öllager in der Hafenstadt Feodossija, von dem aus russische Truppen versorgt würden, meldete die Agentur Unian.

Ein Sturm über dem Schwarzen Meer bremst nach Ansicht von US-Experten das militärische Vorgehen entlang der Frontlinie in der Ukraine. Die Kampfhandlungen seien aber nicht vollständig zum Erliegen gekommen, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington am Montag (Ortszeit) mit. Sowohl die russischen als auch die ukrainischen Streitkräfte setzten ihre Bodenangriffe trotz Schnees und schlechter Sichtverhältnisse fort, allerdings etwas langsamer.

Ein Unwetter über dem Schwarzen Meer hat schwere Schäden an ukrainischen Küsten, auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim und im Süden Russlands angerichtet. In der Hafenstadt Odessa stürzte nach Angaben der "Ukrajinska Prawda" in der Nacht zum Montag wegen des Schneesturms ein 110 Meter hoher Schornstein eines Heizkraftwerks ein. Etliche Stromleitungen wurden gekappt, Umspannwerke fielen aus. Von der Stromversorgung sind am Montagmorgen nach offiziellen Angaben noch fast 150.000 Haushalte im Gebiet abgeschnitten.

Im Schutz des dichten Nebels setzten die ersten ukrainischen Marinesoldaten in schwarzen Schlauchbooten vor einigen Tagen auf die linke Uferseite des Dnipro über. Wie eine natürliche Grenze trennt der Fluss den von Russland besetzten Teil Chersons vom Rest der Region. Die Anlandung blieb von den Russen offenbar zunächst unbemerkt, weil die ukrainischen Soldaten Störsender einsetzten. So konnten sie immer mehr Kräfte auf die andere Seite bringen. Beobachter gehen von der Größe eines Bataillons aus, also etwa 500 Soldaten.

Die ukrainischen Streitkräfte erklärten, sie hätten "erfolgreiche Aktionen" am Ostufer des Flusses Dnipro durchgeführt. Seit dem Abzug der russischen Truppen aus der Region Cherson im vergangenen November ist der Fluss de facto die Frontlinie in der Südukraine. Berichte dieser Woche deuteten darauf hin, dass die Ukraine auf der Ostseite Fuß gefasst hatte, und am Mittwoch bestätigte der von Russland eingesetzte Gouverneur der Region Cherson die Anwesenheit ukrainischer Streitkräfte im Dorf Krynki.

Ukrainische Marinedrohnen versenkten zwei kleine russische Landungsboote auf der Krim, während sich Truppen auf weitere russische Angriffe im Osten, insbesondere in der zerstörten Stadt Avdiivka, vorbereiteten. Bericht über den Angriff auf die Vuzka-Bucht im Westen der Krim, der laut einem ukrainischen Militäranalysten einen erheblichen Angriff und Verlust für Russland darstellte, konnten nicht unabhängig überprüft werden. Es gab keinen unmittelbaren Kommentar von Russland, das 2014 die Halbinsel Krim von der Ukraine erobert und annektiert hat und dessen Schwarzmeerflotte ihr Hauptquartier in der Krimstadt Sewastopol hat.

Das ukrainische Militär hat auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim nach eigenen Angaben zwei Landungsschiffe mit Seedrohnen angegriffen und beschädigt. Der ukrainische Generalstab veröffentlichte am Freitag Videoaufnahmen, die den neuen Angriff an der Westküste zeigen sollen. Außerdem soll in einer Siedlung in der Nähe eine Unterkunft russischer Soldaten von einer ukrainischen Rakete getroffen worden sein.

Die Ukraine hat am Samstag 15 Marschflugkörper auf die russische Werft in der Hafenstadt Kertsch auf der Krim abgeschossen und dabei ein Schiff beschädigt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Der Angriff könnte Moskaus Angriffsfähigkeiten weiter untergraben. Dreizehn der Raketen wurden in der Luft zerstört, eine traf ein Schiff, teilte das Ministerium mit. Der Name des Schiffes wurde nicht genannt. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Luftwaffe sagte, dort sei eines der modernsten Schiffe der russischen Marine stationiert.