"Wir wären allen Staaten der Welt, einschließlich der Russischen Föderation, dankbar für die Wertschätzung der Wahl unseres Volkes", sagte Ministeriumssprecher Daniel Voda. Die zwischen Rumänien und der Ukraine gelegene Republik Moldau hatte im vergangenen Jahr den Status einer EU-Beitrittskandidatin erhalten.
Zuvor hatte Lawrow im Interview des russischen Staatsfernsehens behauptet, Moldau werde nach dem Vorbild der Ukraine vom Westen zu einem "neuen Anti-Russland" aufgebaut. Russland führt seit knapp einem Jahr einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der russische Minister kritisierte, dass Moldaus Präsidentin Maia Sandu zu "allem bereit" sei, auch zu einer gewaltsamen Lösung der Krise um die von Chisinau abtrünnige Region Transnistrien. Dabei stellte er die Wahl von Präsidentin Maia Sandu von Ende 2020 in Frage: "Es ist ihnen gelungen, mit ziemlich spezifischen, bei weitem nicht freien und demokratischen Methoden, dort eine Präsidentin an die Staatsspitze zu stellen, die selbst in die Nato strebt", sagte Lawrow.
Sandu sei "zu allem bereit". Chisinau strebe nun danach, das Problem mit der abtrünnigen Region Transnistrien gewaltsam zu lösen und die dort stationierten russischen Soldaten zu vertreiben, sagte der 73-Jährige, ohne dafür Beweise vorzulegen. Die im Westen ausgebildete Sandu hatte bei der Wahl den russlandfreundlichen Amtsinhaber Igor Dodon besiegt.
Der moldauische Regierungsberater Alexandru Flenchea forderte im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" einen russischen Truppenrückzug aus Transnistrien. In der Region sind 1500 russische Soldaten stationiert, die offiziell den Frieden überwachen sollen. Laut Flenchea sind sie aber mit 10.000 bis 15.000 prorussischen Paramilitärs eher ein Sicherheitsrisiko in der Region.
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