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Honduras hat am Sonntag eine Botschaft in Peking eröffnet, berichteten chinesische Staatsmedien, Monate nachdem das zentralamerikanische Land die Beziehungen zu Taiwan abgebrochen hatte, um diplomatische Beziehungen mit China aufzunehmen. Chinas Außenminister Qin Gang und sein honduranischer Amtskollege Enrique Reina nahmen am Sonntagmorgen an der Einweihung der Botschaft teil, teilte Chinas offizielles CCTV mit. In dem Bericht hieß es, Honduras müsse noch den dauerhaften Standort der Botschaft festlegen und werde die Zahl ihres Personals erhöhen.

Taiwan blieb vor dem erwarteten Treffen der Präsidentin mit dem Sprecher des US-Repräsentantenhauses am Mittwoch trotzig, nachdem China in der vergangenen Woche mehrfach mit Vergeltung gedroht hatte. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat die verbliebenen diplomatischen Verbündeten der Insel in Lateinamerika, Belize und Guatemala besucht. Der politisch sensibelste Teil ihrer Reise wird das Treffen auf ihrer Rückreise mit dem Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, in Los Angeles sein.

Honduras nahm am Sonntag diplomatische Beziehungen zu China auf, nachdem es die Beziehungen zu Taiwan abgebrochen hatte, das zunehmend isoliert ist und jetzt nur noch von 13 souveränen Staaten, einschließlich der Vatikanstadt, anerkannt wird. Die Außenminister von China und Honduras unterzeichneten in Peking ein gemeinsames Kommuniqué – eine Entscheidung, die das chinesische Außenministerium als "die richtige Wahl" begrüßte. Die neuen Verbindungen entstehen inmitten der zunehmenden Spannungen zwischen Peking und den Vereinigten Staaten, einschließlich Chinas zunehmendem Durchsetzungsvermögen gegenüber dem selbstverwalteten Taiwan, und signalisieren den wachsenden chinesischen Einfluss in Lateinamerika.

Taiwan hat Honduras aufgefordert, "nicht in Chinas Schuldenfalle zu tappen", und fügte hinzu, dass es nicht finanziell mit China konkurrieren würde, um seine formellen Verbündeten zu halten, nachdem Honduras beschlossen diese Woche hat, die diplomatischen Beziehungen von Taipeh nach Peking zu verlagern. Die honduranische Präsidentin Xiomara Castro kündigte am Dienstag an, dass ihr Land damit beginnen werde, eine offizielle Beziehung zu Peking aufzubauen und damit praktisch seine Verbindungen zu Taipeh abzubrechen. Ihr Außenminister Eduardo Enrique Reina sagte am Mittwoch, das Land habe Taiwan gebeten, seine jährliche Hilfe auf 100 Millionen Dollar zu verdoppeln und seine Schulden gegenüber der Insel neu zu verhandeln.

Die Präsidentin von Honduras hat ihren Außenminister angewiesen, offizielle Beziehungen zu China aufzunehmen, ein Schritt, der die Beziehungen zu Taiwan beenden und die Insel auf der Weltbühne weiter isolieren würde. Der Wechsel des zentralamerikanischen Landes von Taipeh nach Peking würde Taiwan mit formellen diplomatischen Beziehungen zu nur 13 Ländern belassen. China erlaubt Ländern, mit denen es diplomatische Beziehungen unterhält, nicht, offizielle Beziehungen zu Taiwan zu unterhalten. Castro, die die Erklärung am Dienstag auf Twitter abgab, hatte während ihres Wahlkampfs die Idee aufgeworfen, die Beziehungen zu Taiwan abzubrechen und Beziehungen zu China aufzunehmen.