Luftangriffe

Russland hat nach mehr als zwei Monaten Unterbrechung Ziele in der Ukraine wieder mittels der strategischen Luftwaffe angegriffen. "Nach einer langen Pause von 79 Tagen hat der Feind die Luftschläge mit Marschflugkörpern von Flugzeugen der strategischen Luftwaffe Tu-95MS wieder aufgenommen", teilte der Militärkommandant der Hauptstadt Kiew, Serhij Popko, am Freitag bei Telegram mit. Die Raketen seien von mehreren Bombern bei Engels im russischen Gebiet Saratow abgefeuert worden.

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Mit mehr als 100 Drohnen hat Russland in dieser Woche Ziele in der Ukraine ins Visier genommen. In der Nacht zu Freitag gab es erneut Luftalarm in mehreren Regionen der Ukraine. Die ukrainische Luftwaffe berichtete von mehreren Kampfdrohnen, die aus Russland Kurs auf die Ukraine nahmen. Vereinzelt setzt das russische Militär auch Raketen ein – doch hauptsächlich sind es Kampfdrohnen iranischer Bauart, die Russland inzwischen auch selbst produziert. Sie kosten pro Stück nur wenige Tausend Euro, können aber Artillerie im Wert von vielen Millionen Euro zerstören. 6000 Kamikazedrohnen bis 2025 soll ein Vertrag mit dem Iran vorsehen, zwei Drittel davon sollen in russischen Fabriken gebaut werden.

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Der häufige Luftalarm wegen der Gefahr eines russischen Raketenangriffs in der Ukraine ist nicht nur lästig, sondern auch teuer. Jeder Tag erzwungenen Stillstands durch Luftalarme koste den ukrainischen Haushalt drei Milliarden Hrywna (etwa 76 Mio Euro) an Steuereinnahmen, rechnete der Chef des Steuerkomitees im Parlament, der Werchowna Rada, Danylo Hetmanzew, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal vor. Pro Monat würden durch die häufigen Alarmsirenen mindestens zwei Tage verloren gehen. Damit liege der Verlust für Budget und Rentenkasse bei monatlich sechs Milliarden Hrywna (152 Millionen Euro).

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Die Ukraine befürchtet zunehmende russische Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur in diesem Winter. Im vergangenen Winter hatte Russland mit zahlreichen Angriffen die Energieinfrastruktur der Ukraine unter Beschuss genommen. Für Millionen Menschen bedeutete das Ausfälle von Wasser, Strom und Heizung bei eisigen Wintertemperaturen. Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes steht eine große Welle russischer Luftangriffe bevor.

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Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros hat bei einem USA-Besuch die Hoffnung auf einen Wendepunkt im Abwehrkampf seines Landes gegen Russlands Invasion geäußert. "Das nächste Jahr wird für uns entscheidend", sagte Andrij Jermak einer Mitteilung vom Dienstag zufolge in einer Rede im Hudson Institute in Washington. Die Luftüberlegenheit Russlands müsse gebrochen werden. Dafür benötige Kiew mehr Flugabwehr von den Verbündeten.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Ukrainer gewarnt, sich auf neue Wellen russischer Angriffe auf die Infrastruktur vorzubereiten, wenn der Winter naht, und sagte, dass die Truppen einen Angriff auf den östlichen Kriegsschauplatz erwarteten. Selenskyj sprach seine Warnung in seiner nächtlichen Videoansprache aus, einen Tag nachdem die russischen Streitkräfte seit sieben Wochen ihren ersten Raketenangriff auf die Hauptstadt Kiew durchgeführt hatten.

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Ein Jahr, seit die Ukraine die Stadt Cherson von den russischen Besatzungstruppen zurückerobert hat, haben sich die Bewohner daran gewöhnt, das Abfeuern von Geschossen vom linken Ufer des Dnjepr zu hören, wo russische Truppen stationiert sind. Sie wissen, dass das vertraute Knistern bedeutet, dass sie sieben Sekunden Zeit haben, um einen Unterschlupf oder eine stabile Mauer zu finden, hinter der sie sich verstecken können. Ihr Leben beschränkt sich größtenteils auf den Komfort zu Hause und die Notwendigkeit des Supermarkts. Viele Geschäfte sind immer noch geschlossen. Kommunale Arbeiter tragen schusssichere Westen und warten darauf, losgeschickt zu werden, um die Trümmer eines weiteren Einschlags zusammenzukehren.

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Nach fast zwei Monaten relativer Ruhe ist Kiew ukrainischen Angaben zufolge wieder von einer russischen Raketen attackiert worden. "Nach einer langen Pause von 52 Tagen hat der Feind wieder Raketenangriffe auf Kiew aufgenommen", sagte der Chef der Militärverwaltung Kiews, Serhij Popko. Demnach wurde am Samstagmorgen ein Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt gestartet. Regionen an der Frontlinie mussten unterdessen ukrainischen Angaben zufolge eine Welle von Drohnenangriffen abwehren.

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Oleksandr Gindyuk ist fest entschlossen, nicht überrascht zu werden, wenn die Stromversorgung in diesem Winter erneut ausfällt. Als Russland letztes Jahr das Stromnetz der Ukraine mit großflächigen und wiederholten Luftangriffswellen bombardierte und immer wieder zu massiven Stromausfällen führte, hatte seine Frau gerade ihre zweite Tochter zur Welt gebracht. "Es war ziemlich schwierig", sagte Gindyuk, der mit seiner Familie in einem Vorort der Hauptstadt Kiew lebt. "In unserem Haus gibt es kein Leben, wenn es keinen Strom gibt. Ohne Strom haben wir kein Wasser, kein Licht und keine Heizung." Er hat den Sommer damit verbracht, sich darauf vorzubereiten, dass Russland seine Strategie des letzten Winters wiederholt.

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Die russische Armee hat die südukrainischen Regionen Cherson und Odessa in der Nacht zum Montag mit Raketen- und Drohnenangriffen überzogen. Besonders die Hafenstadt Odessa geriet dabei ins Visier der Angreifer: Bei Drohnenangriffen auf Hafenanlagen und Raketenbeschuss der Innenstadt wurden nach Angaben des Militärgouverneurs Oleh Kiper mindestens acht Menschen verletzt. In der Innenstadt wurden zudem 20 mehrstöckige Wohnhochhäuser und das Nationale Kunstmuseum beschädigt. Das zum UNESCO-Weltkulturerbe deklarierte Museum begeht an diesem Montag sein 124-jähriges Bestehen.