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Als im Juni der Kachowka-Staudamm in der Ukraine gesprengt wurde, kam es zu verheerenden Überschwemmungen, die Häuser und Ackerland zerstörten und Hunderttausende Menschen ohne Trinkwasser zurückließen. Vier Monate später sind die Ukrainer immer noch mit Wasserknappheit konfrontiert, sagen aber, sie seien entschlossen, die Zerstörung zu überwinden. Als Svitlana Kridiner vom Einsturz des Damms hörte, wusste sie, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ihr Dorf überflutet werden würde. Am Ende dauerte es zwei Tage, bis das Wasser sie erreichte. Es traf am 8. Juni gegen 17:00 Uhr ein.

Der Bürgermeister der von russischen Soldaten besetzten ukrainischen Kraftwerksstadt Enerhodar warnt vor einem wachsenden Risiko atomarer Unfälle im frontnahen Atomkraftwerk Saporischschja. "Die Befürchtung wird mit jedem Tag größer, weil es gleich mehrere gefährliche Faktoren gibt", sagte Dmytro Orlow. Er übt seine Funktion als Leiter einer zivil-militärischen Verwaltung von der namensgebenden Großstadt Saporischja im Süden der Ukraine aus und hat Enerhodar - die Werkssiedlung der Anlage - nach der Besetzung durch russische Soldaten verlassen.

Die östliche Regierung Libyens hat Journalisten angewiesen, Derna zu verlassen, nachdem es eine Woche nach den Überschwemmung zu Protesten gegen die Behörden gekommen war. Hunderte Menschen versammelten sich am Montag vor der Sahaba-Moschee in der Stadt und riefen Parolen. Einige saßen auf dem goldgewölbten Dach. Später am Abend zündete eine Menschenmenge das Haus des Mannes an, der zum Zeitpunkt der Katastrophe Dernas Bürgermeister Abdulmenam al-Ghaithi war. Die Demonstranten machen die Behörden für die Zerstörung verantwortlich, bei der ein Großteil der Innenstadt weggeschwemmt wurde. Mindestens 4.000 Menschen wurden als tot bestätigt, weitere 4.300 werden vermisst.

Rettungsteams suchen nach Opfern. Suchmannschaften durchkämmen Straßen, zerstörte Gebäude und sogar das Meer, um nach Leichen in Darna zu suchen, wo der Einsturz zweier Dämme eine gewaltige Sturzflut ausgelöst hatte, die Tausende von Menschen das Leben kostete. Die UN warnen vor prekärer Lage an zwei weiteren Dämmen. Das libysche Darna war nach dem schweren Unwetter am vergangenen Sonntag durch den Bruch von Dämmen nach massiven Unwettern überflutet worden. Nun könnten zwei weitere Dämme die Lage dramatisieren.

Russland reduziert seine Präsenz im Atomkraftwerk Saporischschja, warnte der ukrainische Militärgeheimdienst (GUR) am Freitag. Das Personal wurde angewiesen, auf die Krim zu verlegen und die Militärpatrouillen wurden reduziert. Der Chef der Agentur, Kyrlo Budanov, sagte, Moskau habe einem Plan zur Sprengung des Kraftwerks zugestimmt und vier von sechs Kraftwerksblöcken sowie ein Kühlbecken vermint. Letzte Woche sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die Russen planten einen "Terroranschlag".

In einem schrumpfenden Brackwasserbecken, in Hörweite der ukrainischen Frontlinien, keuchten und flatterten zwei kleine Fische in der Mittagshitze. Um sie herum lagen riesige Schlamm- und Felsflächen, die seit einem Dreivierteljahrhundert von meterhohen Wassermassen bedeckt waren, der Sonne ausgesetzt. Ein riesiger Getreidekahn lag ausgestreckt auf einer nahegelegenen Sandbank. Wasserschlangen und Frösche glitten durch die schwindenden Untiefen, als seien sie auf der Suche nach Schatten.

Minen, die durch Überschwemmungen nach dem Einsturz des Nova-Kakhovka-Staudamms weggespült wurden, könnten an Stränden rund um das Schwarze Meer landen, sagte der Leiter eines Minenprogramms der Vereinten Nationen am Mittwoch. "Es würde mich nicht überraschen, wenn diese Minen entweder bis zum Meer vorgedrungen wären oder in den kommenden Monaten, da das Wasser weiterhin fließt, und die Minen dorthin gespült werden würden."