Bei ihrer lange erwarteten Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge bislang sieben Orte aus russischer Besatzung befreit. Im Gebiet Saporischschja seien die Russen seit vergangener Woche an zwei Abschnitten um drei bis sieben Kilometer zurückgedrängt worden, hieß es am Donnerstag aus Kiew. Über 100 Quadratkilometer ukrainischen Gebiets wurden demnach zurückerobert. Generaloberst Oleksandr Syrskyi hat ein Video gepostet, das angeblich zeigt, wie ukrainische Streitkräfte russische Stellungen in der Nähe der Stadt Bachmut einnehmen. In einer kurzen Nachricht auf Telegram sagte der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen: "Der Feind verliert in der Nähe von Bachmut ständig Ausrüstung, unsere Soldaten verdrängen die Russen aus ihren Stellungen."
Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar hatte aber zugleich betont, dass der Feind "heftigen Widerstand" leiste. Die ukrainischen Vorstöße würden durch dichte Minenfelder, starkes Artilleriefeuer und sogenannte Kamikazedrohnen erschwert. Der Feind gebe seine Positionen nicht einfach auf, sagte Maljar.
Das russische Verteidigungsministerium teilte am Freitag dagegen mit, dass seine Streitkräfte in den letzten 24 Stunden zahlreiche Gegenangriffe der ukrainischen Armee an verschiedenen Frontlinien abgewehrt hätten, was den Streitkräften Kiews schwere Verluste zugefügt habe. In seinem täglichen Update zu den Kämpfen sagte das russische Verteidigungsministerium, es habe den ukrainischen Truppen während der seiner Meinung nach erfolglosen ukrainischen Gegenoffensive in Richtung Süd-Donezk und Donezk erhebliche Verluste zugefügt.
Darin hieß es, Russland habe Bodentruppen, Luftangriffe und Artilleriefeuer eingesetzt, um ukrainische Truppen abzuwehren, und in den letzten 24 Stunden an verschiedenen Orten etwa 500 ukrainische Soldaten getötet und fünf Panzer zerstört. Viele gepanzerte Fahrzeuge und andere Gegenstände der ukrainischen Militärausrüstung seien ebenfalls zerstört worden, hieß es weiter. Diese Behauptungen konnten nicht sofort unabhängig überprüft werden.
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