Laut Resnikow fehlen nur noch einige Elemente zum Start der Offensive. "Die Technik selbst wurde angekündigt, vorbereitet und zum Teil geliefert", sagte der Minister. Bei einem Teil der Waffensysteme sei die Ausbildung ukrainischer Soldaten jedoch noch nicht abgeschlossen. Danach würden die Soldaten samt Militärtechnik zum Einsatzort gebracht. "So Gott es will, das Wetter mitspielt und es den Entschluss der Kommandeure gibt, werden wir es tun", versicherte Resnikow. Tags zuvor hatte er vor zu hohen Erwartungen an die Gegenoffensive gewarnt. Regierungsvertreter hatten eine Rückeroberung der von Russland bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim für den Sommer oder spätestens zum Jahresende prognostiziert.
"Wir haben sehr moderne Systeme erhalten. Ich möchte Sie daran erinnern, dass neben der Panzerkoalition – zu der hauptsächlich Leopard 2 plus Challengers gehören – Leopard 1 etwas später eintreffen werden und wir auf die Abrams warten. Ich denke, sie (die Abrams) werden keine Zeit haben, sich an dieser Gegenoffensive zu beteiligen. Aber unsere Crews sind bereits zum Training aufgebrochen“, sagte Reznikov.
"Außerdem haben wir eine große Anzahl gepanzerter Fahrzeuge verschiedener Typen, darunter Bradley, Marder, Stryker und C90 und unsere Streitkräfte absolvieren dort ihre Ausbildungskurse."
Mit der bevorstehenden ukrainischen Frühjahrsoffensive sind in dem von Russland angegriffenen Land große Hoffnungen verbunden. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat nun aber vor zu hohen Erwartungen gewarnt. "Sie sind definitiv überhöht, alle möchten den nächsten Sieg", sagte der 56-Jährige am Donnerstag in einem Interview der Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina. Resnikow erinnerte daran, dass anfänglich nur gehofft wurde, dass das Land irgendwie überlebt. "Doch als die Streitkräfte der Ukraine Erfolge zeigten, begannen alle an den Sieg zu glauben", führte der Minister aus.
Die NATO teilte am Donnerstag bereits mit, ihre Verbündeten und Partnerländer hätten mehr als 98 % der an die Ukraine versprochenen Kampffahrzeuge geliefert und damit Kiews Fähigkeiten gestärkt. Zusammen mit mehr als 1.550 gepanzerten Fahrzeugen, 230 Panzern und anderer Ausrüstung haben westliche Verbündete "riesige Mengen an Munition" geschickt und mehr als neun neue ukrainische Brigaden ausgebildet und ausgerüstet, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Russland ist vor über 14 Monaten in die Ukraine einmarschiert. Den ukrainischen Truppen gelang es dabei, anfängliche russische Erfolge zu größeren Teilen rückgängig zu machen. Moskau kontrolliert aber weiterhin einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim fast 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets.
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