Dazu gehört auch die bereits 2014 von Russland annektierte Schwarzmeerhalbinsel Krim. Bereits am Dienstag hatte Ramaphosa einen gemeinsamen Besuch von sechs afrikanischen Staats- und Regierungschefs in Russland und der Ukraine angekündigt. Neben Südafrika sagten ihm zufolge auch die Staatschefs etwa aus Sambia, Senegal, Uganda und Ägypten ihre Teilnahme zu. Ziel der Reise sei, eine friedliche Lösung für den Konflikt in der Ukraine zu finden.
Die Ukraine wehrt seit fast 15 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Durch den Krieg ist der Export von Agrarprodukten aus dem Land eingeschränkt, wodurch weltweit die Lebensmittelpreise gestiegen sind, was gerade in den ärmeren Ländern Afrikas schwere Folgen hat. Insbesondere Ostafrika ist von Getreidelieferungen aus der Ukraine abhängig. Zuletzt stand Südafrika zudem in der Kritik, da der US-amerikanische Botschafter dem Land vorgeworfen hatte, Munition an Russland geliefert zu haben. Zurzeit befinden sich außerdem hochrangige südafrikanische Militäroffiziere auf einem Russlandbesuch. Dabei solle die bilaterale Zusammenarbeit besprochen werden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Offiziell erklärte sich Südafrika in dem Konflikt neutral.
Nach Angaben des Außenministeriums der Ukraine hat ein hochrangiger chinesischer Beamter einen zweitägigen Besuch in der Ukraine beendet. Das Ministerium teilte auf seiner Website mit, dass Li Hui, Chinas Sonderbeauftragter für eurasische Angelegenheiten, die Ukraine vom 16. bis 17. Mai besucht habe. "Die Reise erfolgte gemäß den Vereinbarungen, die während eines Telefongesprächs zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und Präsident Xi Jinping am 26. April getroffen wurden", hieß es.
Laut der Website traf sich Li mit Außenminister Dmytro Kuleba, das Ministerium teilte jedoch nicht mit, ob er auch den ukrainischen Präsidenten getroffen hatte. "Während des Treffens diskutierten die Parteien aktuelle Fragen der Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und China sowohl auf bilateraler Ebene als auch innerhalb internationaler Organisationen sowie Möglichkeiten, die russische Aggression zu stoppen", sagte das Ministerium und nannte nur wenige weitere konkrete Details.
Darin hieß es, Kuleba habe von der "Wiederherstellung eines nachhaltigen und gerechten Friedens auf der Grundlage der Achtung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine" gesprochen. "Er betonte, dass die Ukraine keine Vorschläge akzeptiere, die den Verlust ihrer Gebiete oder das Einfrieren des Konflikts bedeuten würden", so das Ministerium. Kuleba betonte "die Bedeutung der Beteiligung Chinas an der Umsetzung der Friedensformel des Präsidenten, der Schwarzmeer-Getreideinitiative, der nuklearen Sicherheit und anderen wichtigen internationalen Bemühungen", sagte das Ministerium.
Es war das erste Mal seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022, dass China einen hochrangigen Diplomaten in das von Russland angegriffene Land schickte. Li wird nun in Moskau erwartet. Nach Angaben aus Peking wird er auch Polen, Deutschland und Frankreich besuchen, um über eine politische Lösung des Konflikts zu sprechen.
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