
Sicherheitskräfte hätten 39 Demonstranten verhaftet. Am späten Nachmittag beruhigte sich die Lage demnach wieder. Die Demonstranten hätten Absperrungen der Polizei durchbrochen und Scheiben von Polizei- und anderen Autos sowie Fenster umliegender Geschäfte eingeschlagen, schrieb die "Haaretz". Sicherheitskräfte setzten dem Bericht zufolge unter anderem Blendgranaten und Schlagstöcke gegen die Demonstranten ein. Augenzeugen berichteten, viele Demonstranten hätten bei der Kundgebung im Süden der Stadt Holzstöcke bei sich getragen. Ein Krankenhaus der Stadt teilte mit, Ärzte der Klinik hätten zwölf Menschen wegen schwerer Kopfverletzungen behandelt.
In der Botschaft sollte Medien zufolge am Samstagnachmittag eine Veranstaltung stattfinden. Die Demonstranten hätten die Polizei zuvor darum gebeten, diese abzusagen und andernfalls vor Gewalt gewarnt. Die Regierungsgegner randalierten demnach auch im Saal der Botschaft, in dem die Veranstaltung stattfinden sollte. Es habe zudem Konfrontationen zwischen Anhängern und Gegnern der eritreischen Regierung gegeben. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wies die Polizei nach Angaben seines Büros an, die Ordnung wiederherzustellen. Die Beamten gingen eigenen Angaben zufolge mit Hunderten Kräften gegen die "Gesetzesbrecher" in Tel Aviv vor, um die Gewalt zu stoppen. Die Beamten riefen die Bürger dazu auf, Abstand zu den Unruhen zu halten.
In Eritrea regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land. Meinungs- und Pressefreiheit sind stark eingeschränkt. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Eritreer ins Ausland fliehen. Medien zufolge gibt es rund 18.000 Migranten aus Eritrea in Israel. Die Behörden des Landes machen demnach beim Asylverfahren keinen Unterschied zwischen Anhängern und Gegnern der dortigen Regierung. Asylanträge werden allerdings auch nur in Ausnahmefällen gebilligt. Abgeschoben in ihre Heimat werden die Menschen jedoch nicht.
Auch in Deutschland war es im Juli zu Ausschreitungen bei einem Eritrea-Festival mit mindestens 26 verletzten Polizisten gekommen, als Gegner der Veranstaltung Sicherheitskräfte mit Stein- und Flaschenwürfen attackierten und Rauchbomben zündeten. Die Beamten setzten unter anderem Schlagstöcke gegen sie ein. Die Organisatoren des Events in Gießen stehen der umstrittenen Führung des ostafrikanischen Landes nahe. In Stockholm kam es im August bei einem Eritrea-Festival zu gewalttätigen Ausschreitungen mit mehr als 50 Verletzten.
In der norwegischen Stadt Bergen bewarfen sich am Samstag Gegner und Anhänger der eritreischen Regierung mit Steinen und Flaschen, wie die Zeitung "Bergens Tidende" meldete. Mindestens ein Mensch sei verletzt worden. Augenzeugen berichteten, auch die Polizei sei attackiert worden. Auslöser der Ausschreitungen war demnach ein Fest von Regierungsanhängern.
dpfa