Mit den Anschuldigungen reagierte Mao Ning auf eine Frage nach amerikanischen Vorwürfen, dass chinesische Unternehmen möglicherweise die russische Seite unterstützten. Die Sprecherin sprach von "unbegründeten Verdächtigungen" und "grundloser Erpressung". China werde nicht untätig bleiben, wenn die USA die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen schädigten.
"Wenn die USA wirklich die Krise bald beendigen wollen und sich um das Leben der Menschen in der Ukraine sorgen, müssen sie aufhören, Waffen zu liefern und von den Kämpfen zu profitieren", sagte Mao Ning. Die Verschärfung im Ton erfolgte nur wenige Tage vor einem Besuch des US-Außenministers Antony Blinken, der am Sonntag und Montag in Peking erwartet wird. Zuletzt war dort im Oktober 2018 ein US-Außenminister zu Gast.
Die Sprecherin warnte die USA, einerseits über Kommunikation und Zusammenarbeit mit China zu reden, aber sich gleichzeitig in innere Angelegenheiten einzumischen. Die Taiwan-Frage stehe im Zentrum der chinesischen Kern-Interessen. Die USA dürften hier keine "roten Linien" überschreiten.
Vor dem Hintergrund neuer Militärmanöver Chinas nahe Taiwan hatte der FDP-Vizevorsitzende Johannes Vogel bereits Anfang Januar die Führung in Peking vor dem Einsatz von Gewalt gegen die demokratisch regierte Insel gewarnt. Zum Auftakt eines viertägigen Besuches einer FDP-Delegation in Taipeh sagte Vogel bei einem Treffen mit Ministerpräsident Su Tseng-chang: "Jeder Versuch, den Status quo durch Gewalt oder durch die Androhung von Gewalt zu verändern, ist aus internationaler Sicht und aus unserer Sicht inakzeptabel."
Chinas regierende Kommunistische Partei betrachtet Taiwan – eine demokratisch regierte Insel mit 24 Millionen Einwohnern – als Teil ihres Territoriums, obwohl sie es nie kontrolliert hat. Es hat sich seit langem geschworen, die Insel mit dem chinesischen Festland zu "vereinigen", wenn nötig mit Gewalt. Washington hat Taiwan im Rahmen des Taiwan Relations Act lange Zeit Waffen geliefert, der besagt, dass die USA der Insel die Mittel zur Selbstverteidigung zur Verfügung stellen werden.
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