Die Abgeordneten argumentieren auch, dass eine neutrale Ukraine nicht für mehr Sicherheit in Europa sorge. Eine "graue Sicherheitszone" von der Größe der Ukraine stelle eine "ständige Versuchung" für das heutige Russland dar, hieß es. Eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine würde ein solches Sicherheitsvakuum vermeiden und gleichzeitig die militärischen Fähigkeiten der Nato stärken. Man erwarte, dass bei kommenden Nato-Gipfeln der Weg dorthin geebnet werde.
Ob dies jedoch geschieht, ist fraglich. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatten Bündnismitglieder wie die USA und Deutschland zuletzt hinter verschlossenen Türen deutlich gemacht, dass sie vorerst keine Zusagen machen wollen, die substanziell über eine vage Nato-Erklärung aus dem Jahr 2008 hinausgehen. In ihr hatten die damaligen Staats- und Regierungschefs vereinbart, dass die Ukraine und Georgien der Nato beitreten sollen. Einen konkreten Zeit- oder Fahrplan dafür gab es allerdings nicht.
Nach Angaben von Diplomaten erklären Gegner einer konkreten Beitrittsperspektive ihre Position damit, dass dieses Ziel derzeit nicht realistisch sei und von der viel wichtigeren Unterstützung für die Ukraine ablenken könnte. Zudem wird das Risiko gesehen, dass neue Zusagen der Nato Russland Argumente für eine noch aggressivere Kriegsführung liefern könnte.
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