So kam die Bundesrepublik nach Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel zuletzt mit bilateralen Hilfszusagen im Wert von 7,4 Milliarden Euro lediglich auf eine BIP-Quote von 0,2 Prozent. Frankreich und Italien lagen mit nicht einmal 0,1 Prozent sogar noch einmal deutlich niedriger. Tsahkna unterstrich zu seinem Aufruf die Bedeutung der Abwehr des russischen Angriffs für die Freiheit, Unabhängigkeit und Sicherheit in ganz Europa. "Die Ukrainer kämpfen auch für uns", betonte er.
Spitzenreiter in Sachen Unterstützung waren nach den IfW-Zahlen zuletzt Lettland und Estland mit einer Quote von rund 1,2 beziehungsweise 1,1 Prozent. Danach folgten Litauen mit 0,9 Prozent, Polen mit 0,6 Prozent und die Niederlande mit 0,5 Prozent. Die USA lagen in den ersten zwölf Monaten des russischen Angriffskrieges mit einer Unterstützung in Höhe von umgerechnet 71,3 Milliarden Euro bei einer BIP-Quote von 0,4 Prozent.
Zu dem EU-Treffen nahe der schwedischen Hauptstadt Stockholm wurde heute auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erwartet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wollte unterdessen in Rom unter anderem Staatspräsident Sergio Mattarella treffen. Unklar war, ob der Ukrainer danach nach Deutschland weiterreisen wird. Am Sonntag wird Selenskyj in Aachen mit dem renommierten Karlspreis ausgezeichnet. Ob er ihn selbst entgegennimmt, war offen.
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