Jahrzehntelang waren die koreanischen Opfer in Hiroshima bei den alljährlichen Gedenkfeiern nicht eigens erwähnt worden. Lange Zeit hatte es kein eigenes Denkmal für sie gegeben. Für die Koreaner war dieser Ausschluss schmerzlicher Ausdruck ihrer Diskriminierung und marginalisierten Stellung in Japans Gesellschaft. Dass Kishida mit ihm das Mahnmal besuchte, werde als "mutige Aktion" in Erinnerung bleiben, "um eine gemeinsame friedliche Zukunft vorzubereiten", wurde Yoon zitiert.
Auch Kishida nannte den gemeinsamen Besuch am Mahnmal in Begleitung ihrer Ehefrauen "bedeutsam für die bilateralen Beziehungen", wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Kishida und Yoon kamen im Anschluss zu politischen Gesprächen zusammen. Beide hatten sich im März bei einem Besuch Yoons in Tokio auf einen Neubeginn in den schwierigen Beziehungen geeinigt. Kürzlich war Kishida zum Gegenbesuch nach Seoul gereist. Die Annäherung zwischen Tokio und Seoul liegt im großen Interesse ihres gemeinsamen Sicherheitspartners USA, der seine Allianzen in Asien mit Blick auf Nordkorea und das mächtiger werdende China stärken will.
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