US-Justizminister Merrick Garland sagte, das Urteil zeige einmal mehr, dass sein Ressort nicht ruhe, die Verantwortlichen für die Attacke zur Rechenschaft zu ziehen und die Demokratie zu verteidigen. Den Angeklagten war vorgeworfen worden, ein Komplott geschmiedet zu haben - mit dem Ziel, den demokratischen Machtwechsel nach der Präsidentenwahl 2020 mit Gewalt zu verhindern. In den vergangenen Monaten waren schon mehrere Mitglieder der rechtsextremen Miliz "Oath Keepers" wegen "aufrührerischer Verschwörung" verurteilt worden.
Das Strafmaß für die nun Verurteilten wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Für "aufrührerische Verschwörung" kann eine Höchststrafe von bis zu 20 Jahren Haft verhängt werden. Anhänger des damals abgewählten Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 den Sitz des US-Parlaments in Washington erstürmt. Dort war der Kongress damals zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede damit aufgewiegelt, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Als Folge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land. Garland sagte: "Seit dem Anschlag vom 6. Januar hat das Justizministerium eine der größten, komplexesten und ressourcenintensivsten Ermittlungen in unserer Geschichte durchgeführt." In den vergangenen zwei Jahren habe es im Zusammenhang mit der Kapitol-Attacke mehr als 600 Verurteilungen gegeben. Garland betonte: "Unsere Arbeit wird weitergehen."
Proud Boys standen an vorderster Front des Mobs auf dem Kapitol-Gelände und waren dabei, als die ersten Barrieren durchbrochen wurden. Staatsanwälte haben behauptet, dass Anführer der Gruppe Mitglieder verärgert und ihnen durch Handzeichen mitgeteilt haben, dass sie weitermachen sollen. Nachdem Randalierer an den Flügeltüren des Senats des Kapitols angekommen waren, benutzten die Randalierer ein Polizeischutzschild, den er während des Angriffs gestohlen hatte, um ein Fenster aufzubrechen, sagten die Staatsanwälte, durch das die Randalierer das Kapitol betraten. Verteidiger haben argumentiert, dass ihre Klienten nie einen Plan hatten, das Kapitol zu stürmen und die Wahl des Wahlkollegiums an diesem Tag zu stoppen. Die Nachrichten und Videos zeigen laut Verteidigern nichts weiter als dumme, vulgäre Rhetorik, kaum ein aufrührerisches Komplott gegen die US-Regierung.
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