Wagenknecht wandte sich gegen die Behauptung von AfD-Chef Tino Chrupalla, inhaltlich sei ihr Bündnis "fast eins zu eins AfD". In wirtschaftlichen und sozialen Fragen vertrete die AfD "ziemlich marktradikale Positionen", grenzte Wagenknecht sich ab. Sie habe es schon vor Jahren für einen Fehler gehalten, der AfD das Thema Migration zu überlassen, fügte sie hinzu.
Wagenknecht bestritt mit Blick auf das von ihr gegründete neue Bündnis, dass dieses mit dem Kreml sympathisiere. "Selbstverständlich gründe ich keine Pro-Putin-Partei", sagte sie und stellte klar: "Der Verein und die Partei nehmen keine Spenden aus dem Nicht-EU-Ausland an, das ist uns nach dem Parteiengesetz auch nicht erlaubt." Wagenknecht betonte: "Wir sind nicht käuflich, von niemandem."
Die Bundestagsabgeordnete, die gemeinsam mit neun weiteren Parlamentariern im Oktober ihren Austritt aus der Linken verkündet hatte, sprach sich zugleich für eine wirtschaftliche und sicherheitspolitische Kooperation mit Russland aus: "Als rohstoffarmes Land profitieren wir davon. Und Russland ist eine Atommacht." Sicherheit in Europa gebe es nur, "wenn Konflikte mit Russland diplomatisch gelöst werden", erklärte Wagenknecht.
Sie betonte, dass sie "selbstverständlich" den Krieg in der Ukraine verurteile. "Ich glaube allerdings nicht, dass wir ihn beenden, wenn wir kein Gas mehr kaufen und immer mehr Waffen liefern", fügte sie hinzu.
Wagenknecht hatte Ende Oktober angekündigt, im Januar eine neue Partei zu gründen. Gemeinsam mit neun weiteren Abgeordneten erklärte sie dabei den Austritt aus der Linken. Die neue Partei soll aus dem bereits gegründeten Verein "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) hervorgehen.