
Verbandschef Esser moniert, dass seine Branche bei den staatlichen Corona-Hilfen zu kurz gekommen und von Pandemievorschriften hart getroffen worden sei - die Pflicht zur Reduzierung von Bedienplätzen aus Abstandsgründen habe zu lang gegolten und dadurch das Geschäft gebremst. Das sei ein Beispiel, warum sich die Friseurinnen und Friseure wirtschaftlich nicht richtig hätten erholen können. Noch immer finanziell geschwächt seien sie von den Folgen des Ukraine-Krieges und der Inflation hart getroffen worden, sagt Esser.
Auch Nachwuchssorgen beschäftigen das Friseurhandwerk. Nach Worten von Innungsobermeisterin Weigen hat das Interesse junger Leute am Haareschneiden als Beruf stark nachgelassen. "Dieses Jahr habe ich gar keine Auszubildende bekommen", sagt die Inhaberin von drei Salons, einer davon in Herten und zwei in Herne. Früher habe sie sich aus mehreren Bewerbungen eine Auszubildende aussuchen können. "Jetzt bin ich froh, wenn sich wenigstens eine meldet und sich vorstellt", sagt Weigen. "Das ist wirklich dramatisch."
dp/fa