Zuvor hatte die US-Zeitung "New York Times" unter Berufung auf US-Sicherheitskreise berichtet, dass Surowikin im Vorfeld von dem Aufstand der Wagner-Gruppe gewusst habe. US-Beamte wollten nun herausfinden, ob der Armeegeneral bei der Planung geholfen haben könnte. Die Zeitung schreibt zudem, dass es nach Informationen von US-Geheimdiensten Anzeichen dafür gebe, dass auch andere russische Generäle von Prigoschins Plänen gewusst haben könnten. US-Beamte sind laut dem Bericht der Meinung, Prigoschin hätte seinen Aufstand nicht gestartet, wenn er nicht geglaubt hätte, dass ihm andere zu Hilfe kommen würden.
Surowikin gilt als Verbündeter Prigoschins, er hatte sich aber noch in der Nacht zum Samstag auf die Seite des Machtapparats in Moskau geschlagen. In einer Videobotschaft hatte Surowikin Prigoschin dazu aufgerufen, den Machtkampf zu beenden. Putin könnte Surowikin demnach behalten, sollte der Präsident zu dem Schluss kommen, dass Surowikin nur von den Plänen wusste, Prigoschin aber nicht geholfen habe. Hochrangige US-amerikanische Beamte vermuteten zudem, dass eine Allianz zwischen Surowikin und Prigoschin erklären könnte, warum Prigoschin nach der Revolte noch am Leben sei, schrieb die "New York Times" weiter.
Darüber hinaus berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf nicht genannte westliche Regierungsbeamte, Prigoschin habe ursprünglich geplant, Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Oberbefehlshaber Waleri Gerassimow im Zuge der Revolte gefangen zu nehmen. In russischsprachigen Medien kursierten derweil am Mittwochabend Gerüchte über eine mögliche Festnahme Surowikins. Die unabhängige Internetzeitung "Moscow Times" etwa schrieb das etwa unter Berufung auf zwei anonyme Quellen mit Verbindungen zum russischen Verteidigungsministerium. Eine offizielle Bestätigung gab es allerdings zunächst nicht.
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