Lawrow warf der Ukraine zudem Kriegsverbrechen durch die Stationierung von Truppen und militärischer Ausrüstung in zivilen Gebieten vor. Er bestritt am Freitag, dass die russischen Streitkräfte absichtlich zivile Ziele in der Ukraine angegriffen hätten und sagte, sie hätten lediglich militärische Infrastruktur oder andere militärische Ziele ins Visier genommen. Auf einer Pressekonferenz warf Lawrow der Ukraine vor, Truppen und schwere Waffen in ziviler Infrastruktur wie Schulen und Wohnhäusern stationiert zu haben. Er sagte, solche Taktiken seien Kriegsverbrechen. Anfang dieser Woche wurden zwölf Menschen, darunter vier Kinder, getötet, als eine russische Rakete ein Restaurant in Kramatorsk traf. Unter den Verletzten war auch ein acht Monate altes Baby.
Lawrow glaube, dass der Westen darauf abzielt, den Konflikt in der Ukraine einzufrieren, um Zeit zu gewinnen, um mehr Waffen in das Land zu pumpen, berichtet die russische Nachrichten Agentur Tass. Diese Anschuldigung spiegelt ein häufiges Gesprächsthema ukrainischer Beamter wider – die Befürchtung, dass Friedensgespräche oder eine Pattsituation vor Ort Russland Zeit geben würden, sich für einen erneuten Vorstoß in das Gebiet neu zu rüsten.
Zum Thema der erzwungenen Abschiebung von Kindern, deren Durchführung der Internationale Strafgerichtshof Russland vorwirft, sagte Lawrow, Russland habe Kinder aus Waisenhäusern in Kriegsgebieten evakuiert. Die ukrainische Regierung gibt an, mehr als 19.000 Kinder identifiziert zu haben, die ihrer Meinung nach rechtswidrig abgeschoben oder auf andere Weise von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten getrennt wurden.
Er warf dem Westen außerdem Heuchelei vor, weil er Russland wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine angegriffen habe, während er seiner Meinung nach die von ihm als "rassistisch" bezeichneten Äußerungen der ukrainischen Behörden über die Tötung von Russen ignorierte.
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