Biden wird am Dienstag und Mittwoch in Polen erwartet - kurz vor dem ersten Jahrestag des Kriegsbeginns in der benachbarten Ukraine. In den vergangenen Wochen wurde spekuliert, dass Biden die Reise nach Polen womöglich mit einem Besuch in der Ukraine verbinden könnte. Verschiedene Staats- und Regierungschefs sowie Minister aus anderen Ländern hatten die Ukraine in den vergangenen Monaten seit Kriegsbeginn bereits besucht - einige auch mehrfach. Auch aus den USA waren bereits mehrere Regierungsmitglieder dort, ebenso Bidens Ehefrau Jill. Der US-Präsident war aber noch nicht in der Ukraine. Für ihn gelten generell deutlich höhere Sicherheitsanforderungen.
Kirby sagte, der Präsident wolle bei dem Trip der Ukraine weiteren Beistand zusagen und auch Polen und der polnischen Bevölkerung für ihren Beitrag in der Krise danken. Polen habe Kiew milliardenschwere Hilfen bereitgestellt und mehr als 1,5 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. In der polnischen Hauptstadt Warschau plant Biden am Dienstag ein Treffen mit Präsident Andrzej Duda sowie eine Rede vor dem Warschauer Königsschloss. Am Mittwoch will Biden dort außerdem mit Vertretern weiterer osteuropäischer Nato-Staaten zusammenkommen.
Der Trip reiht sich ein in eine ganze Serie von außenpolitischen Gesprächen der USA in den nächsten Tagen rund um den Jahrestag des Kriegsbeginns. US-Vizepräsidentin Kamala Harris und US-Außenminister Antony Blinken sind derzeit bei der Münchner Sicherheitskonferenz, wo der Ukraine-Krieg im Zentrum steht. Biden empfängt am 3. März Bundeskanzler Olaf Scholz im Weißen Haus. Kirby sagte, in der kommenden Woche plane Biden außerdem diverse Telefonate mit Partnern wie den Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien und Italien.
US-Außenminister Antony Blinken hat Deutschland für die "enge Zusammenarbeit und starke Unterstützung" für die Ukraine in deren Kampf gegen den russischen Angriffskrieg gedankt. Bei einem Treffen mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) während der Sicherheitskonferenz in München habe Blinken am Freitag die militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe Deutschlands für die Ukraine angesprochen, teilte Blinkens Sprecher Ned Price mit.
Blinken habe zudem das unverbrüchliche Bekenntnis der Vereinigten Staaten zur Nato und zu einer möglichst raschen Aufnahme Schwedens und Finnlands in das Bündnis unterstrichen. Schweden hatte im vergangenen Jahr als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gemeinsam mit Finnland einen Antrag auf Mitgliedschaft im Bündnis gestellt. Die Türkei blockiert das.
Nach Angaben des Sprechers haben Blinken und Baerbock auch über die Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel, die Unterstützung der kleinen ukrainischen Nachbarrepublik Moldau bei der Deckung ihres Energiebedarfs und die Bewältigung der globalen Herausforderungen durch China gesprochen. Baerbock hatte Blinken zuletzt beim Nato-Treffen in Bukarest Ende November persönlich getroffen.
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