Für viele in der Linken sei das ein Aufatmen. "Wir können die Streitereien, die sie in die Partei getragen hat, endlich hinter uns lassen", so die beiden Landesvorsitzenden. "Jetzt konzentrieren wir uns mit voller Kraft auf unser eigenes Programm statt immer um die gleiche Person zu kreisen. Und da gibt es angesichts der vielen verschiedenen Krisen für uns als soziale Opposition genug zu tun."
Die Berliner Linke konzentriere sich auf die Menschen und ihre Sorgen und Nöte. "Wir kümmern uns hier in Berlin, vor Ort in den Kiezen und Nachbarschaften, darum, dass die Leute nicht aus ihren Wohnungen fliegen, dass sie einen Kitaplatz- und Hausarzt finden, dass Geflüchtete menschenwürdig untergebracht werden", so Brychcy und Schirmer. "Unsere Gesellschaft erlebt einen massiven Rechtsruck, auch hier in Berlin", hieß es weiter. "Wir haben als antifaschistische Partei eine gesellschaftliche Verantwortung und wir werden als Berliner Linke weiter an unserem klaren Kurs festhalten. Wir sind überzeugt, dass wir als Landesverband in dieser turbulenten Phase enger zusammenrücken werden."
Die Brandenburger AfD befürchtet nach der angekündigten Neugründung einer Partei durch die bisherige Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht Stimmenverluste bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland kommendes Jahr. Wagenknecht setze auf eine Spaltung der Opposition, kritisierte die AfD-Landesvorsitzende Birgit Bessin am Montag laut Mitteilung.
Dabei habe die AfD im kommenden Jahr die Chance, in Sachsen, Brandenburg und Thüringen einen politischen Wechsel zu vollziehen, meinte Bessin. "Die Wähler dürfen sich nicht verunsichern und dazu verleiten lassen, halbherzige neo-kommunistische Experimente zu wählen, die ein wenig unsere Forderungen klauen, um Wähler zu locken, damit aber einen Politikwechsel vielleicht für immer zunichtemachen", warnte die AfD-Landesvorsitzende.
Politikerin Sahra Wagenknecht will mit ihrer neuen Partei möglichst bei den drei ostdeutschen Landtagswahlen kommendes Jahr antreten. "Wir streben an, in den drei Bundesländern zu kandidieren, aber ob wir es wirklich in allen dreien schaffen, wird natürlich davon abhängen, wie sind die Landesverbände bis dahin aufgestellt, welche Kandidaten haben wir vor Ort", sagte die in Jena geborene 54-Jährige am Montag in Berlin. Sie betonte, dass die Entscheidung letztlich bei der neu zu gründenden Partei liege.
Kommendes Jahr werden in Thüringen, Sachsen und Brandenburg Landtage gewählt. In Thüringen hätte eine Wagenknecht-Partei einer Insa-Umfrage vom Juli zufolge Potenzial, stärkste Kraft im Freistaat zu werden - vor allem auf Kosten der AfD und der Linken.