LKW-Fahrer

Auf einer verschneiten Straße neben Polen dachte der ukrainische LKW-Fahrer Vitaliy Zemyenko über die lange Reise nach, die vor ihm lag. Für den Grenzübergang Medyka würde er neun Stunden brauchen. Drüben auf der anderen Seite würde er eine Ladung Vodka abgeben. Das Problem war, zurückzukommen. "Im Moment dauert die Wiedereinreise in die Ukraine mindestens acht Tage", sagte er. "Das ist das beste Szenario. Im schlimmsten Fall sind es zwei Wochen. Das ist eine schreckliche Situation." Die Polen, fügte er hinzu, wollten ukrainische Fahrer daran hindern, in der Europäischen Union tätig zu sein. "Sie wollen uns nicht", sagte er.

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Die Blockade mehrerer Grenzübergänge zur Ukraine durch polnische Fernfahrer hat massive Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft. "Unternehmen berichten uns, dass eine termingerechte Zustellung von Ware immer schwerer wird", sagt Stefan Kägebein, Regionaldirektor des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft. "Die Lieferzeiten haben sich zuletzt verdreifacht, Transportkosten verdoppelt bis vervierfacht", so Kägebein. "Die Schäden gehen bereits jetzt in die Millionen. Perspektivisch drohen Entlassungen bis hin zu Werksschließungen, wenn sich Kunden aufgrund der unzuverlässigen Grenzabfertigung nach alternativen Lieferanten außerhalb der Ukraine umsehen." Im Westen der Ukraine gibt es zahlreiche Zulieferbetriebe für die deutsche Autoindustrie.