
Unterdessen hat die Ukraine wiederholt erklärt, dass Frieden in dem Konflikt nur erreicht werden kann, wenn Russland die Grenzen des Landes wiederherstellt und Kiew die Krim zurückerobert. "Wir hoffen, dass das Regime in Kiew die Rechte der Krim respektiert, wir kennen den Westen bereits, er fordert die Rückgabe der Krim", sagte Lawrow. Nach seinem Amtsantritt in diesem Jahr hat der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva vorgeschlagen, dass sein Land bei der Vermittlung von Verhandlungen über die russische Invasion in der Ukraine behilflich sein könnte und argumentiert, dass Kiew seine Souveränitätsansprüche über die Krim im Austausch für das Ende des Konflikts aufgeben sollte. Letzte Woche reiste Lula nach China und beide Länder wiederholten ihre Forderungen nach einer friedlichen Lösung des Konflikts.
Lula hat in Bezug auf den Krieg in der Ukraine weitgehend eine Politik der Nichteinmischung verfolgt und ist in die gleichen Fußstapfen vieler Staatschefs in Ländern mit mittlerem Einkommen und in Entwicklungsländern getreten. Am Samstag sagte Lula, die USA und die EU müssten anfangen, über Frieden zwischen der Ukraine und Russland zu sprechen. "Die Vereinigten Staaten müssen aufhören, Krieg zu fördern, und anfangen, über Frieden zu reden. Die Europäische Union muss anfangen, über Frieden zu sprechen, damit wir Putin und Selenskyj davon überzeugen können, dass der Frieden im Interesse aller liegt und dass der Krieg vorerst nur für sie beide interessant ist", sagte Lula am Samstag gegenüber Reportern in Peking.
Russland und Venezuela wollen unterdessen die Zusammenarbeit verstärken. Dies berichtete das venezolanische Fernsehen nach einem Treffen von Lawrow mit dem autoritär regierenden Präsidenten des südamerikanischen Krisenstaats, Nicolás Maduro, in Caracas am Dienstag. "Venezuela ist einer der zuverlässigsten Partner in der Welt", sagte Lawrow demnach in einer Pressekonferenz mit seinem venezolanischen Kollegen Yván Gil. Beide Länder seien durch strategische Zusammenarbeit, Freundschaft und gegenseitige Sympathie miteinander verbunden. Moskau werde seinem lateinamerikanischem Verbündeten immer helfen, sagte Lawrow. "Wir werden alles tun, um die Wirtschaft Venezuelas immer unabhängiger von den Launen und geopolitischen Spielchen der USA oder anderer westlicher Akteure zu machen."
Zudem verurteilten Lawrow und Gil die Sanktionen gegen Russland wegen seiner Invasion in die Ukraine. Lawrow ist im Rahmen einer fünftägigen Reise nach Lateinamerika in Caracas und besucht Brasilien, Venezuela, Kuba und Nicaragua. Am Dienstag kritisierte Lawrow die US-Sanktionen gegen Venezuela und sagte, Russland beabsichtige, die diplomatischen und kommerziellen Beziehungen mit dem Andenstaat zu stärken. Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise. Mehr als sieben Millionen Menschen haben das Land nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen. Venezuela gehört neben Kuba und Nicaragua zu den engsten Verbündeten Russlands in Lateinamerika.
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