Eine entsprechende Formulierung wählte Heusgen in seinem jüngst veröffentlichten Buch "Führung und Verantwortung". Einen Neuanfang in den Beziehungen könne es demnach "nur mit einer anderen Regierung in Moskau geben, die auf dem Boden des internationalen Rechts handelt und bereit ist, zu Hause so etwas wie seinerzeit in Deutschland die "Denazifizierung" durchzuführen".
Der russische Präsident betreibe systematisch Desinformation über seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Die Menschen sollen seine Erzählung glauben, dass es einen Angriff des Westens gibt und die Nazis Russland wieder überfallen", sagte der frühere außen- und sicherheitspolitische Berater von Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) dem RND. Grundsätzlich hätten Deutsche und Russen über die Jahrhunderte hinweg gute Beziehungen zueinander unterhalten. "Darauf kann man aufbauen." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte die Verbündeten ebenfalls zur Geschlossenheit aufgerufen: "Denn jede Dissonanz, jede Spekulation" über mögliche Interessenunterschiede nutze einzig und allein dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seiner Propaganda."
Die Aufrechterhaltung dieser Solidarität wird von entscheidender Bedeutung sein, wenn der Krieg in sein zweites Jahr geht. Russland besetzt immer noch ein Sechstel des ukrainischen Territoriums, einschließlich der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Vorhersagen über den Verlauf dieses Konflikts haben sich selten als richtig erwiesen, aber es ist erwähnenswert, dass nur Ultra-Optimisten glauben, dass er am Ende von 2023 vorbei sein wird.
Das wichtigste sicherheitspolitische Politiker- und Expertentreffen weltweit findet vom 17. bis 19. Februar im Hotel Bayerischer Hof in München statt. Es ist die erste Sicherheitskonferenz seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Aus der Ukraine wird unter anderen Außenminister Dmytro Kuleba in München erwartet. Insgesamt werden mehr als 40 Staats- und Regierungschefs sowie 90 Minister dabei sein, unter ihnen neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der polnische Präsident Andrzej Duda.
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